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kleine Leseprobe aus dem Buch „Die 7 Meister des wunderbaren Tao“,
von Günther Endres (Hrsg.) Taoistische Geschichten aus der Schule der vollkommenen Verwirklichung.
Vom Werdegang der sieben Schüler des Großmeisters Wang im China des 12. Jahrhunderts,
(Chinesischer Titel „Ch’i-chen chuan)
Das Buch soll von einem unbekannten Autor aus der Ch’ing-Dynastie verfasst worden sein und gilt als Lehrroman des Ch’üan-chen-Taoismus
(„Schule der Vollkommenen Wirklichkeit“).
Es enthält im Vorspann kurze Biographien der 8 historischen Persönlichkeiten. Meister Wang Chongyang und die Sieben Wahren des Nordens [Wikipedia]
hier also aus dem Kapitel 12 des Werkes ( Belehrungen über die Meditation )
Herr Ch’ung-Yang gibt Anweisungen zur Arbeit des Sitzens
und erklärt genau das wunderbare Prinzip:
“Die Regeln der Meditation: Täglich in den Doppelstunden um Mitternacht (23-1 Uhr), am Mittag (11-13 Uhr), am Morgen (5-7 Uhr) und am Abend (17-19 Uhr);
in einem stillen Raum breitet man eine Decke aus und legt ein Kissen zum sitzen darauf. Auf dem Kissen setzt man sich mit gekreuzten Beinen und richtet den Blick mit halbgeschlossenen Augen auf den Nabel.
Mit Leinenwatte verstopft man die Ohren , und das Bewußtsein stoppt das Denken und die Ängste. Man läßt die Aufmerksamkeit dem Atem folgen, wie er geht
und wie er kommt. Auf und Ab folgt man dem Rhythmus des Ein- und Ausatmens ohne Hemmen und oder Drängen, ganz der Natur überlassen. ...
Man darf sich nicht anstrengen und auf keinen Fall durch irgendetwas
in Ärger bringen lassen, sonst macht man seine ganze Arbeit wieder zunichte, und das schadet der wahren Lebensenergie. „Zur Kunst der Meditation gehört gar nicht viel,
Nichts weiter als die Lebensenergie zu reinigen und die Dämonen auszumerzen! Dazu muß man die Hindernisse allesamt beseitigen Und darf keine Netze und Fallen im Bewußtsein lassen!
Solange die Hindernisse nicht beseitigt sind, Kommt nur Ärger auf. Solange Netze und Fallen nicht abgeschnitten sind, wie Könnte man da sorglos sich ergehen? Wenn man das Höchste Prinzip klar erkennt und
übertragen bekommt, Überläßt man sich nie wieder den eigenen Fehlern und Schwächen!“
Als Herr Ch’ung-Yang die Lehrrede über die Arbeit des Sitzens beendet
hatte, stieg er von seinem Sitz herunter und nährte den Atem. Seine Schüler kehrten auch in ihre Hütten zurück, davon wollen wir nicht weitererzählen …“
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Texte
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Lesen Sie, so Sie Zeit und Interesse haben, unsere Texte zur Schule des Atems
Über die Sieben Wahren des Nordens [Wikipedia]
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