* Takuan - Zen-Meister und Schwertkämpfer über den grundlegenden Geist,
Übersetzung von Thomas Cleary in seinem empfehlenswerten Buch: “Zu wissen wann man kämpfen muß”
Der grundlegende Geist ist der Geist, welcher nicht an einem Platz bleibt, sondern der den ganzen Körper und das ganze Sein durchdringt. Der irrende Geist ist der Geist,
welcher auf eine Stelle fixiert ist und über irgend etwas nachgrübelt. Sowie der grundlegende Geist erstarrt und sich auf einen Punkt konzentriert, wird er zum irrenden Geist.
Ist der grundlegende Geist einmal verloren, werden seine verschiedenen Funktionen mangelhaft. Das Wesentliche ist also die Arbeit daran, den grundlegenden Geist zu bewahren
oder ihn wieder herzustellen. Der grundlegende Geist gleicht dem Wasser, das nirgendwo bleibt. Der irrende Geist ist wie Eis, mit dem Du Dir weder Hände noch Gesicht waschen kannst.
Wenn Du das Eis zu Wasser schmelzen kannst, damit es überall hinfließen kann, dann kannst Du Dir auch Hände und Füße waschen.
Wenn sich Dein Geist auf eine Stelle fixiert, bei einer Sache verweilt, dann erstarrt er. Infolgedessen kannst Du ihn nicht frei und ungehindert benutzen, so wie Du Eis nicht zum waschen nutzen kannst.
Wenn Du Deinen Geist schmelzen und ihn wie einen Strom durch Deinen ganzen Körper fließen läßt, dann kannst Du ihn nach Deinem Willen überall hinschicken und überall nutzen.
Dies wird der grundlegende Geist (shen )genannt.
Die Philosophie des Tao und Zen erschöpft sich nicht
in einer Sammlung alter Spruchweisheiten. Auf den Lehren und Erkenntnissen der alten Meister fußt das gesammte System der ganzheitlichen Lebenspraxis der östlichen Weisheitsschulen.
Begriffe wie der Weg, die Mitte und die Kraft finden ihre alltägliche Anwendung in Bewegungs- und Meditationsformen, Übungen der Entspannung und der Kampfkünste,
wie wir Sie Ihnen hier auf unseren Web-Seiten vorstellen. Auf diesen Seiten finden Sie neben einigen Bildern aus unserem Übungsangebot, auch eine Auswahl von Texten aus der klassischen Tao- und Zen-Literatur.