Von Jugend an habe ich mich an den guten Weg gehalten und mich in
die Klassiker der drei Lehren weit eingelesen. Ich habe Rechtswissenschaften, die Schriften, Mathematik, Medizin, die Weissagungen, Militärwesen,
Astronomie, Geographie und Vorhersage aufmerksam und ausführlich studiert. Was die Wissenschaft der Goldpille angeht, so habe ich alle Klassiker
und die Lieder, Gedichte und Abhandlungen der verschiedenen Schulen gelesen. Alle sagen, daß das wiederhergestellte Elixier der Goldflüssigkeit
durch die höhere Sonnen-Seele und die niedrige Mond-Seele erzeugt werden kann, der Tiger zu Beginn der positiven Energie und der Drachen auf dem Höhepunkt
der positiven Energie, Quecksilber und Zinnober, das weiße Metall und das schwarze Zinn, der Wasser-Mann und die Feuer-Frau; sie sagen aber niemals, was das wirkliche Blei und das wirkliche Quecksilber sind.
ie erläutern auch keine Anweisungen für den Feuerungsprozeß, für die methodische Regulierung und die Einführungsphase.
Darüber hinaus gaben verwirrte Anhänger späterer Generationen subjektiven
Erklärungen freien Lauf und verstanden die klassischen Lehren der alten Weisen falsch. Sie widersprachen und verzerrten sie auf vielfältige Weise.
Sie warfen die Klassiker der Unsterblichen nicht nur ins Chaos, sondern täuschten spätere Studenten und führten sie in die Irre.
Da ich keinen vollendeten Menschen traf und es unmöglich schien,
das mündlich überlieferte Geheimnis zu finden, kam ich schließlich an einen Punkt, an dem ich keinen Seelenfrieden fand, selbst beim Schlafen und Essen,
und meine Vitalität und mein Geist war erschöpft. Obwohl ich mich überall umsah und jeden fragte, Weise und Unwissende, konnte mir niemand Klarheit über die wahre Quelle geben und mein Herz erleuchten.
Anschließend, im Jahre 1069, auf dem Weg mit Herrn Lu von Lung-t’u (Longtu)
nach Ch’eng-tu (Chengdu in Westchina), bewegte ich ein erwachtes menschliches Wesen dazu, mir das Geheimnis der Heilmittel und des Feuerungsprozesses der Goldpille mitzuteilen, denn meine frühere
Überzeugung hatte sich nicht geändert und meine ursprüngliche Ernsthaftigkeit sogar noch verstärkt. Die Worte waren sehr einfach, die wesentlichen
Dinge unkompliziert. Man konnte es bezeichnen als den Fall „die Quelle bekannt machen, indem man auf den Fluß zeigt“, oder „Hundert verstehen durch das Reden von Eins“.
Der Nebel lichtete sich, die Sonne schien; der Staub verschwand, der Spiegel war klar: beim Vergleich mit den Klassikern der Unsterblichen, war es, als ob man passende Talismane miteinander verband.
Auf dieser Grundlage dachte ich darüber nach, wie sich acht oder neun von
zehn Personen in der Welt mit Unsterblichkeit befassen, und doch hatte ich von keinem einzigen oder von zweien gehört, die bei der wirklichen Essenz angekommen
waren. Jetzt wo ich auf die wirkliche Erklärung gestoßen war, konnte ich es wagen, sie in Stille zu verstecken? Deshalb schrieb ich alles, was ich errungen hatte,
in 9 mal 9 oder 81 Versen nieder und nannte die Sammlung „Vom Begreifen der Wirklichkeit“.
Darin ist ein Satz von 16 Versen enthalten, die 2/8 darstellen; ein Satz von 64 Versen auf dem Modell der Hexagramme des I Ching; ein Vers symbolisiert die absolute Einheit; und 12 Verse zum Mond über dem Westlichen Flußufer zur
Durchschreitung des Jahreszyklus.
Was den Kessel und Schmelzofen angehen, das Edle und das Gemeine,
die medizinischen Substanzen, die Dosierung, den Feuerungsprozeß, Vorwärtsgehen und Zurückweichen, Gastgeber und Gast, Folgen und Vorangehen,
Überleben und Zerstören, Sein und Nichtsein, Glück und Unglück, Reue und Scham, so sind sie alle in diesen Versen enthalten.

Nachdem ich die Sammlung der Verse vervollständigt hatte, bemerkte ich, daß ich in ihnen nur über die Künste des Nährens des Lebens und
der Stabilisierung des Körpers geredet hatte und nicht gründlich die Essenz des wirklichen Gewahrsams an der grundlegenden Quelle erkundet hatte.
Deshalb las ich buddhistische Werke, einschließlich „Übermittlung der Lampe“. An dem Punkt angekommen, an dem einer der Ch`an Meister beim Hören des Tons
von Bambus, auf den einige Kieseln aufschlagen, erleuchtet wird, formulierte ich 32 Stücke, mit Versen in heiligem Stil, Versen in weltlichem Stil, Volksliedern und gemischten Redensarten.
Nun füge ich sie dem Buch hinzu in der Hoffnung, daß die Art, zum Ursprung anzukommen und das Wesentliche zu klären hier gegenwärtig ist. Meine Absicht ist es, wenn Menschen mit demselben Ziel diese Stücke lesen,
daß sie durch das Sehen der Zweige die Wurzel verstehen und die Täuschung aufgeben, der Wirklichkeit zu folgen.
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