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Über das Chi ( Qi )
Dieser Text entstammt im wesentlichen dem Buch von :
Ursula Stummvoll Chan Mi QiGong Das Wirbelsäulen Qigong

Die Basisübungen S. 44 - 77 Originalübersetzung im SATORI Verlag GmbH ISBN 3-8958-360-7
( Bezugsquelle: wu-wei GmbH Tel.: 0941 - 79 38 42 )
Wir danken Frau Stummvoll für die Genehmigung zur Niederschrift
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Das chinesische Schriftzeichen Chi oder Qi ist mehr als 5.000 Jahre alt.
Das heißt, dass in der Chinesischen Kultur Chi seit mindestens 5.000 Jahren bekannt ist. In der antiken Schreibweise ist das Zeichen Chi ein Wu und drückt das „Nichts“ aus.
Wu heißt aber auch 5 und bezieht sich auf die 5 Elemente
in der Traditionellen Chinesischen Energielehre.
Unten im Zeichen des Wu sind die 4 Punkte sichtbar, die Feuer und im übertragenen Sinne Licht bedeuten. Diese Schreibweise gibt uns auch einen Hinweis auf einen Stoff im Kosmos, welcher immateriell ist,
d.h. keine Form hat. Aus diesem Ungeformten schafft der Geist ( Shen ) alle sichtbaren Erscheinungen.
In den alten Zeiten haben die chinesischen Meister, wenn sie vom Chi sprachen, auch vom Zinnober (Cinnabaris, Mercurius Sulfuratus Ruber, HgS, rotes Quecksilbersulfid, das Quecksilber,
wie es in seiner natürlichen Verbindung vorkommt) gesprochen.

Die Daoistische Weisheitsschule setzte in den alchemistischen Lehren das Zinnober mit dem Chi gleich: es existierte die Vorstellung von einem äußern und einem inneren Zinnober, und es wird berichtet,
dass die Meister dieses im eigenen Körper entwickeln, aussenden, als Essenz des alchemistischen Verfahrens zusammensetzen und einnehmen konnten.
Die medizinische Schule, sprach vom echten Chi als einem äußeren und einem inneren Chi,
und hat ein ähnliches Konzept wie die daoistische Lehrmeinung.
Ebenso hat die buddhistische Richtung das Chi betrachtet und in zwei Aspekte unterteilt,
als Lehre von einem körperlichen, d.h. physischen Licht und einem inneren, geistigen Licht übermittelt. In der heutigen Zeit, wo man im Chi die verschiedensten Elemente entdeckt hat,
wird generell einfach von dem Chi gesprochen. Daoismus und Buddhismus sagen, dass der Mensch die schöpferische Energie in sich trägt.
Folgende Anschauungen haben sich heute durchgesetzt:
Chi ist nicht sichtbar. Es befindet sich jenseits der sichtbaren Erfahrungsebene. Mit Hochfrequenz-Photographie (Kirlian-Photographie) können Chi-Strahlungen sichtbar gemacht werden.
Es gibt Menschen – Sensitive, medial Begabte – die diese Chi-Ausstrahlungen „sehen“ können. Chi gilt als Energie, Naturkraft, die das Universum füllt und durchdringt.
Chi ist die universelle Substanz, Lebensenergie, Essenz des Lebens, Quelle aller Kraft, das Licht, Ursache von Intelligenz und Weisheit. Chi ist in allen antiken Hoch-Kulturen als Kraft bekannt gewesen:
Die Germanen nannten es Od, die Inder Prana, die Polynesier sprachen von Mana, Wilhelm Reich nannte es Orgon, andere Wissenschaftler das Bioplasma, der Äther der Alchemisten …
Chi, die Lebensenergie wirkt in allen Dingen. Gras, Blumen, Bäume, Berge, Gewässer und Feldern, in Sonne, Mond, den Planeten und Sternen, Menschen, Tieren.
Alle Erscheinungsformen sind von dieser Kraft durchdrungen, jedoch haben unterschiedliche Dinge unterschiedliches Chi.
Die TCM (Traditionelle chinesische Medizin) spricht von einem pränatalen
(vorgeburtlichen, mitgebrachten) Chi und vom später erworbenen Chi. Das Abwehr-Chi [wei qi (chi)] umgibt die Haut. In den inneren Organen befindet sich Yin-Chi.
Es gibt das Nahrungs-Chi, das Lungen-Chi, das Chi des Herzens, das Zhong-Chi usw. Generell wird unterschieden zwischen zwei Strömen von Chi, einem Yin- und einem Yang-Chi,
d.h. einer männlichen aktiven und einer weiblichen, mehr passiven Form der Energie. Das vorgeburtliche, pränatale Chi des Menschen ist lt. TCM in den Nieren gelagert.
Ist dieses Chi schwach, so ist der Körper des Menschen schwach und neigt zum kränkeln, er hat nur geringe Lebenskraft und wenig Energie. Eine starke Basisenergie zeigt sich in guter Gesundheit, Vitalität,
guter Laune, Lebensfreude, Geist und Witz. Das erworbene Chi zu erhalten ist essenziell wichtig.
Durch Übungen wie Chi-Kung (Qi-Gong, Dao-Yin), Meditation, Tai-Chi Ch’uan, Kung-Fu und andere psycho-mentale oder energetisch ausgerichtete Trainingsformen gewinnt der Praktiker
größere Kräfte für das Leben im Alltag, im Beruf und vermag bessere Leistungen zu bringen. Neben der Achtsamkeit, das mitgebrachte Chi zu bewahren, gilt es eben durch Übungen und Ernährung
das Chi zu ergänzen. Fortgeschrittene Schüler sind fähig, Chi über die Poren der Haut direkt aufzunehmen und ihre Batterien (Energiezentren, Sanskrit Chakras genannt) aufzufüllen.
Eine Kerze benötigt Sauerstoff zum Brennen. Um die Kerze gleichmäßig und ruhig abbrennen zu lassen, seine Lebensjahre in voller Gesundheit, mit Kraft, Weisheit und Freude auszuleben,
gibt es die unterstützende Übung (Qi-Gong, Meditation, Kampfkunst und Tai-Chi Ch’uan).
Chi besitzt eine materielle Basis, stoffliche Anteile, weshalb es als Informationsträger
zur Übermittlung von Nachrichten genutzt werden kann. Ähnlich wie Buchstaben, die Informationen übermitteln können, wenn sie auf dem Papier oder einem anderen stofflichen Träger stehen.
Magnetismus und Elektrizität, beide noch weniger sicht-, wahrnehmbar als das Chi, konnten erst für menschliche Zwecke genutzt werden, als entsprechende Geräte wie Radio, Fernseher,
Telegraphen, drahtlose Telefone, Radar usw. erfunden wurden.
Laut daoistischer Anschauung ist die Quelle unserer Energie in unserem Inneren,
aber sie umgibt uns auch. Wir können diese Energie empfangen, wenn wir, wie im Bild der Radiowellen, unseren Sender richtig, korrekt auf die Energie des Universums einstellen.
Durch die bereits erwähnten Übungs-Methoden lernen wir, unseren „Energie-Empfänger“ richtig einzustellen. Wir können unsere Energiezentren aktivieren, die Energie in unseren Körper einschleusen
und unsere Organe nähren.
Die Lehre vom Licht- oder Energiekörper. In unserer Kampfkunst des Kung-Fu und Tai-Chi, der Meditation und dem Qi-Gong arbeiten wir allgemein
mit dem sogenannten Licht- oder Energiekörper, auch Ätherisches Doppel genannt. Dahinter verbirgt sich keine abgehobene esoterische Theorie, sondern es geht um handfeste,
erfahrbare Übungs-Praxis. So, wie der physische Körper von einem Netzwerk von Venen und Arterien versorgt wird, besitzt der Energie-Körper ein Yin- und Yang-Meridian- und Leitbahnen-Netzwerk,
welches seit tausenden von Jahren in der östlichen Akupunktur bekannt ist und von den Meistern ihres Faches erfolgreich zur Erhaltung der Lebensqualität genutzt wird.
Über diese Leitbahnen gelangt das Qi, die Lebenskraft, das Licht zu den Organen und ernährt jede Zelle. Der Lichtkörper des Menschen legt sich wie ein Energie-Mantel um den sichtbaren Körper
und kann durch eine entsprechende Schulung, wenn wir unseren Blick ganz „leer“ machen, gesehen werden. Bei dieser Methode des Sehens, schalten wir das sogenannte „Dritte Auge“
ein, welches in einer Delle über der Nasenwurzel liegt.
Vielleicht erinnern Sie sich daran, solche Erfahrungen früher einmal selbst gemacht zu haben beim Anblick eines Berges, Waldes oder in den Konturen eines Baumes auf einer Wiese im Morgennebel.
Dann wissen Sie auch, dass sich manche Lichtverhältnisse besser für diese Wahrnehmungen eigenen als andere. Der Energie- oder Lichtkörper ist das Bindeglied zwischen dem physischen Körper und
den äußeren feinstofflicheren Hüllen, in welchen unsere Gefühle und Gedanken getragen werden. Menschen sind wahrnehmende Wesen, sie denken und sie fühlen. Gedanken und Gefühle erzeugen Schwingungen.
Das Bindeglied übermittelt diese an jede Zelle. Bewusstsein, so wird gesagt, sitzt in jeder Zelle. Harmonische Gefühle, klares Denken, eine reine Gesinnung sorgen für gutes Chi.
Fließt die Energie harmonisch durch die Leitbahnen, dann können wir von guter Gesundheit sprechen, einer soliden Basis für die Entwicklung des Selbstes auf dem Weg zur Vollkommenheit.
Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper.
Hier noch einige Lehrsätze zum Chi aus der TCM im Zusammenhang mit der Übungs-Praxis: “Wo das Chi, die Lebensenergie hinfließt, kann das Blut folgen“
Erfolgreiche Übungspraxis führt, ähnlich wie Homöopathie, Akupunktur zur Beseitigung von gesundheitlichen Störungen.
“Arzneien sind die Hilfen von außen, die Übungspraxis ist die Unterstützung, die von innen kommt.“ In einer Umwelt, wo Luft und Wasser verschmutzt sind, die Lebensmittel nicht rein sind,
die Luft mit Lärm erfüllt, mit Informationen, Ängsten, Leiden aller Art geschwängert ist, bilden sich atmosphärische Turbulenzen, die sich schädlich auf das Energiefeld lebender Organismen auswirken.
Diese krankmachenden Einflüsse können allein von einem starken Immunsystem abgewehrt werden. Die Übungs-Praxis des Qi-Gong, der Meditation und der Kampfkünste bietet hier einen wirkungsvollen Schutz.
Tai-Chi Ch’uan wird auch „das Schattenboxen“ genannt. Angriffe werden abgewehrt, bevor sich die krankmachenden Einflüsse über Funktionsstörungen im Organischen manifestieren können.
Es geht aber in der Übungspraxis nicht allein darum, den Körper zu stärken oder Krankheiten zu heilen. Vielmehr ist es entscheidend, eine Verbindung zwischen Körper und Geist herzustellen,
und dass wir jenes, was in uns lebt, denkt und fühlt, unser ursprüngliches, eigenes Selbst, die Seele verstehen und vollkommener machen.
Dies wird Xiu Lian, die Übung der Ausdehnung und der Vervollkommnung des inneren Selbstes genannt. Daher sollten wir unseren Körper als Wohnung, als Gefährten der Seele, wertschätzen.
Ist diese Wohnung schmutzig und reparaturbedürftig, dann fühlen wir uns nicht wohl zu Hause. Der Zusammenbruch des Gebäudes, das ist der Tod, das Selbst hat dann seine Unterkunft verloren,
so die chinesische Anschauungsweise.
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Wesentliche Elemente des Übens sind folgende:
1. Entspannungspraxis
2. Ausrichtung, Korrektur von Körperhaltung und körperangemessene Bewegungsfolgen 3. Konzentration bzw. Meditation, verstanden als vom Bewusstsein geleitete Achtsamkeit
beim Ablauf der Übungsschritte in der vorgegebenen Methode. In der fortgeschrittenen Übungspraxis wird mit Vorstellungsbildern (Visualisierungen)
besonderen Handhaltungen (Mudras) und Tönen/Klängen (Mantras) gearbeitet. .... 4. Ganzheitlichkeit Ziel und Weg der Übungen sollten eins sein. Eins wird in der Tao-Lehre im Kreis dargestellt,
welcher die ursprüngliche und angestrebte Einheit symbolisiert.
Das Chi der Yin- und Yang-Energien finden zu harmonischem Ausgleich. “Der Fluss des Chi folgt dem Geist.
Das Chi fließt dorthin, wo die ganze, ungeteilte, konzentrierte Aufmerksamkeit liegt. Das Blut folgt dem Chi.“ “Yin und Yang sind die beiden Pole der Einheit“
“Yin-Chi ist kühl und nach innen gerichtet, zentripetal – Yang-Chi ist warm und nach außen gerichtet, zentrifugal.“ “Nur den physischen Körper zu behandeln, zu schulen, zu entwickeln ist nicht ausreichend.“
“Wenn das Chi fließt, gibt es Zeichen“ “Um die Qualität des Chi zu erkennen arbeite an der Verfeinerung Deines Chi-Gefühles.“ “Über das Schwitzen werden Körpergifte ausgestoßen“
“Um das Chi zu führen, lerne mit dem Inneren Auge (Yinian).“ „Der Zustand des physischen Körpers wird bestimmt durch die Qualität seiner feinstofflichen Hüllen.“ “Das Bewusstsein lebt in jeder Zelle.“
“Entspannung, Loslassen ist der erste Schlüssel zur Übung.“

“song” [“sung”] das Loslassen
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