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Meditations- und Konzentrationsübungen richten die Kräfte von Geist, Sprache und Körper auf das eine Ziel hin aus: „Erleuchtung“ [ „ming“], allgemeiner verstanden als „Geistige Klarheit“.
Hilfsmittel auf dem Weg können Mandalas [Geist], Mantras [Sprache] und Mudras und Asanas [Körper] sein.
Mudras
Mudras sind Symbolische Handgesten und körperlicher Ausdruck definierter Energieformen.
In den Yogieschen, daoistischen und buddhistischen Schriften besitzen sie daneben auch symbolischen Charakter. Als Mittel zur Unterstützung und Förderung von Konzentration und Meditation helfen sie,
die entsprechenden Energien freizusetzen.
Eine Gruppe von 9 Geheimen Siegeln sind in der Daoistischen Literatur unter den Namen “Lin Bin Dou Zhe Jie Zhen Lie Zai Qian” belegt.
Die Ăśbungspraxis des
“Da Shou Yin”
- “die große Zwei-Hände Siegel-Methode” –
findet erste Erwähnungen im Kapitel 17 des Baopuzi, des Daoistischen Meisters Ge Hong ( östliche Jin Dynastie 317-420 n. Chr. ).

. “Da Shou Yin”
- “die große Zwei-Hände Siegel-Methode” –

Kalligraphien : “da” - groß, “shou” - 2 Hände und “yin” - Siegel
Die Kalligraphie “da” zeigt das Bild eines aufrecht stehenden Menschen ( der Große Mensch )
Die Kalligraphie “yin” zeigt das Bild einer Hand, darüber ein Amts-Siegel.
Die Kalligraphie “shou” wird als zwei Hände gedeutet, die eine Schale halten, was das Geben und Nehmen symbolisieren soll. Die Schale wird auch schonmal als ein Boot gedeutet,
welches Waren oder Werte transportiert.
Die Geschichte der neun Mudras (sanskrit: Handsiegel) ist relativ verzweigt. Grundlegend werden sie auf neun Handhaltungen Buddhas zurĂĽckgefĂĽhrt, die Aspekte der
buddhistischen Lehre veranschaulichen bzw. verkörpern. Von einigen Varianten der buddhistischen Lehre ausgehend stellt man mit der Verwendung einer Mudra eine direkte Verbindung zu dem entsprechenden
Aspekt Buddhas her. (s. a. Lexikon der östlichen Weisheitslehre, S. 248) Häufig werden bei der Verwendung einer Mudra auch noch dazugehörige Mantras gesprochen.
In einigen Bereichen der Meditationspraxis geht man sogar davon aus, dass die richtige Verwendung von Mudras in Kombination von Mantras und Mandalas es ermöglicht, Unglück und negativen Zufall
aus dem eigenen Leben ganz auszuschlieĂźen.
In dieser Sicht – und auch in einigen anderen Betrachtungen der Mudra-Verwendung werden dabei die folgenden Relationen gesehen:
Körper – Mudra
Rede - Mantra
Geist - Mandala
Man spricht auch von den Drei Geheimnissen.
Erst die richtige Kombination aller drei Aspekte kann es zu einer Entwicklung des eigenen Seins
in seinen verschiedenen Ausprägungen kommen. (
Die Hände
Da die beiden Hälften des Körpers – wie eigentlich alles im Leben – dem Yin-Yang-Prinzip entsprechen,
muss man wohl davon ausgehen, dass die linke und die rechte Hand jeweils unterschiedliche „Funktionen“ in Bezug auf die Mudras erfüllen. Nach der Theorie der Shingon [Mizong]
( = Schule der geheimen buddhistischen Tradition) sind folgende Entsprechungen ĂĽberliefert:
Rechte Hand
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Linke Hand
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Geistige Welt
Sonne
auĂźen
Götter
Yang
ĂĽbertragen
(+) aktiv
Licht
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Materielle Welt
Mond
innen
Menschen
Yin
empfangen
(-) passiv
Schatten
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Dies erklärt auch, warum in den Mudras bei unsymmetrischen Stellungen die beiden Hände
nicht beliebig gesetzt werden können. Das würde nämlich die Wirksamkeit zumindest einschränken, wenn nicht sogar unerwünschte Wirkungen erzielen.
Die Finger
Während nun die Hände unter dem Yin-Yang-Aspekt betrachtet werden, werden die fünf Finger jeder Hand den fünf Elementen zugeordnet. Hier bieten die verschiedenen Schulen unterschiedliche Entsprechungen an.
Eine buddhistische Schule ordnet jedem Finger einen Symbolischen Wert zu; der Daumen bezieht sich auf das erste Element, den Äther, der Zeigefinger auf die Luft,
der Mittelfinger auf die Erde, der Ringfinger entspricht dem Wasser und der Kleine Finger der Erde. Eine daoistische Schule ordnet die Finger nach den 5 Elementen [den Wandlungsphasen]
Finger
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Element
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Eigenschaften/VerknĂĽpfungen
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Kleiner Finger
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Wasser /Shui
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Nieren- und Blasenfunktionskreis [Ni/Bl]
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Ringfinger
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Metall/ Shin
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Atemsystem, Ausscheidung [Lu/Di]
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Mittelfinger
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Erde / Tu
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Verdauungs-System von Milz- und Magen [MP/Ma]
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Zeigefinger
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Feuer / Huo
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Herz- und DĂĽnndarm [He/DĂĽ]
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Daumen
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Holz / Mu
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Leber- und Gallenblase [Le/Gb]
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Von den jeweiligen Fingern gehen Meridianausläufer zu den jeweiligen Meridianfunktionskreisen ab,
was man sich in der Reflexzonenmassage der Hände und der Füße und dem An-Mo-Tui-Na zunutze macht. Hierzu kommen natürlich noch energetisch hochwirksame Bereiche der Handfläche und des Handrückens.
Dr. Yang , Jwing-Ming schreibt darĂĽber in seinem Buch The Root of Chinese Qigong: Secrets of Health, Longevity, & Enlightenment
und
Master Shou-Yu Liang & Wen-Ching Wu berichten darĂĽber in
Qigong Empowerment

A Guide to Medical, Taoist, Buddhist and Wushu Energie Cultivation in Kapitel 3 Tantric Buddhist Qigong.
Im letzteren Werk finden sich die 9 Grundgriffe in der Version der “Mi-Zhong”-Tradition.
>>> “Mi-Zhong” ( = Geheime Schule ) Wikipedia
:
Mudras bilden zusammen mit Mantras [Mantren] und Visualisierungs-Methoden
die Grundlagen der “Drei Geheimnisse” von Körper, Rede und Geist, die sowohl in der Buddhistischen als auch in der Daoistischen und Konfuzianischen Meditationpraxis von Bedeutung sind.

Kalligraphie “Mi”
- Geheimnis, das Verborgene -
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